BKP - Arbeit
❰ Zurück

Arbeit



Büezer erkranken immer öfter an stressbedingten Krankheiten wie Burn-outs. Die BKP tritt dafür ein, dass das System des Arbeitsmarktes grundsätzlich umgestaltet wird. Es muss ein neues System her, welches die Leistung der Menschheit belohnt und die Menschen, welche zu Leistung willig und fähig sind, nicht von dieser Leistung abhält. Dieses System muss darauf aufgebaut sein, dass alle Menschen leisten, was sie können und dementsprechend entlohnt werden.

Arbeitsbedingungen

Video zu Büezerrechten und Gig-Jobs

Büezer werden im Stich gelassen! Viele Angestellte leiden darunter, dass ihre Arbeitsgeber ihnen keine würdige Arbeitsbedingungen eingestehen. Lange Stunden, keine Privatsphäre, überufernde Wettbewerblichkeit, Sicherheitsrisiken aufgrund Sparmassnahmen und vieles mehr wird überdeckt mit "Wir sind alle Unternehmer". Sie versuchen, dass alle Arbeitsnehmer sich für die Firma verantwortlich fühlen, als ob es ihre eigene ist, wobei sie in der Realität absolut kein Mitbestimmungsrecht haben.

Work-Life-Balance wird immer mehr vernachlässigt und voller Einsatz wird erwartet, sogar wenn Lohn und Benefits dem nicht entsprechen. Es kann schlichtweg nicht sein, dass Firmen, insbesondere Grosskonzerne, routiniert mit solchen Maschen davonkommen. Dazu noch müssen sich die Angestellten konstant gegeneinander behaupten und um Beförderungen kämpfen, bis sie schlussendlich zur Stufe ihrer Inkompetenz befördert werden (siehe auch das Peter-Prinzip).

Natürlich darf Schwangerschaft nicht als Entlassungsgrund dienen, auch nicht inoffiziell. Ebenso soll nicht gegen junge Frauen wegen ihrer tatsächlichen oder potentiellen Schwangerschaft diskriminiert werden. Selbstverständlich gilt das gleiche für Väter. Es muss anerkannt werden, dass die Erziehung der nächsten Generation ein essentieller Teil der Wirtschaft ist, denn ohne das gibt es keine Zukunft.

Löhne

Video zur Lohngerechtigkeit

Das Konzept eines Lohns ist, dass die Arbeitsnehmer für die geleistete Arbeit fair kompensiert werden und so auch ein gutes Leben führen können. Jedoch sind die Löhne der Büezer oft zu niedrig, um dies tatsächlich zu gewährleisten. Das Resultat sind unterbezahlte und ausgebeutete Büezer, welche sich selbst kaum über Wasser halten können und so auch kaum Chance auf Veränderung haben. Und natürlich will auch niemand in einer Branche arbeiten, welche chronisch unterbezahlt ist, was zu Fachkräftemangel führt.

Gleichzeitig zahlen sich Manager sehr gerne riesige Boni aus, welche noch zu ihren ohnehin obszönen Gehältern hinzukommen. Man stelle sich drei Personen vor, die bei der gleichen Firma arbeiten.

  1. Person A schreibt Emails, nimmt an Meetings teil, schwingt praktisch die Peitsche um andere an die Arbeit zu zwingen und trifft einige Entscheidungen. Dazu führt sie Geschäftsreisen durch, welche natürlich immer auf Firmenkosten in der ersten Klasse gebucht werden müssen.
  2. Person B muss sich jeden Tag mit mühsamen Kunden herumschlagen, welche keinerlei Einversicht zeigen und ihr den Arbeitsalltag zur Hölle machen. Sie wird schon fast nicht einmal mehr als Person anerkannt und darf sich nicht einmal beklagen oder wehren.
  3. Person C darf eklige Situationen reinigen und muss sich ständig die Nase zukneifen, denn Erbrochenes und verschütteter Urin gehören zu ihrem Alltag. Sie arbeitet ausser Sicht und wird kaum wahrgenommen.

Wie kann es vertretbar sein, dass Person A sogar ohne Spesen etwa das 200-fache von Personen B und C verdient (oder sogar noch mehr)? Das klingt wie aus einem dystopischen Buch, ist aber Realität.

Mindestlohn

Ein gesetzlicher Mindestlohn regelt, dass ein Lohn nicht tiefer als einen gewissen festgelegten Satz sein darf. Dieser Satz wird normalerweise für die Region festgelegt und wird so gesetzt, dass man mit einem Lohn dieser Höhe in dieser Region gut leben kann.

Jedoch ist es für Unternehmen kurzfristig billiger, wenn sie ihren Angestellten so wenig wie nur möglich zahlen können. Jeder Franken der nicht an einen Büezer ausgezahlt wird, welcher diesen braucht, ist ein Franken welcher stattdessen in den grossen Taschen der Manager, Aktienbesitzer und Investoren landen kann. Diese einseitige Überlegung der Unternehmen ignoriert jedoch, dass das an die Angestellten ausgezahlte Geld nicht einfach magisch verschwindet. Tatsächlich wird dieses Geld auf dem Markt wieder ausgegeben, was die Wirtschaft ankurbelt und so allen Unternehmen auf dem Markt mehr Umsatz verschafft.

Obwohl es also moralisch korrekt und finanziell tragbar, sogar profitabel, wäre, weigern sich die Unternehmen mehr zu bezahlen, als sie gezwungen werden. Sie kämpfen sogar aktiv dagegen, dass Mindestlöhne eingeführt werden. Diese Kurzsichtigkeit der Unternehmen, welche nur auf kurzfristigen Profit aus sind, ist ein weit bekannter Faktor. Alle die dagegen sprechen, sind entweder Profitgierig oder von der Propaganda der Konzerne geblendet.

In folgenden Kantonen gibt es schon einen Mindestlohn (Stand 2023):

Daher ist es naheliegend, dass wir die Erfolge genauer unter die Lupe nehmen und auch in anderen Kantonen branchenspezifische Mindestlöhne einführen.

Parole: “Ein Mindestlohn ist selbstverständlich und tut der Wirtschaft gut!”

Betriebsräte

Um den Angestellten mehr Mitspracherecht zu geben, fordern wir die gesetzliche Einführung von Betriebsräten, ähnlich wie sie in Deutschland bereits bestehen. Diese sollen die Arbeit der Gewerkschaften ergänzen und sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende im Alltag unterstützen. Bei Gewerkschaften entsteht oft der Eindruck, dass ein Gegensatz zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern betont wird, was mitunter zu Streiks oder anderen drastischen Maßnahmen führen kann, auch dann, wenn diese gar nicht nötig wären. Betriebsräte hingegen bieten die Möglichkeit, Anliegen direkt innerhalb des Unternehmens anzusprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. So können Mitarbeitende nicht nur Probleme offen ansprechen, sondern auch Ideen einbringen und aktiv zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen.

Gewerkschaften

Heutzutage glauben viele Leute, dass es keinen Bedarf für Gewerkschaften gibt. Man sollte sich bloss bei der Arbeit anstrengen und alles werde gut. Schlussendlich seien die Arbeitsbedinungen auch nicht so schlimm. Wenn man jedoch in die Vergangenheit blickt, so erkennt man, dass diese Arbeitsbedinungen nur so sind, weil Gewerkschaften sich organisierten und gemeinsam nach besseren Bedinungen und Löhnen forderten. Nach wie vor halten Gewerkschaften eine Macht, welche den Ultrareichen nicht geheuer ist. Daher lassen sie keine Möglichkeit ungenutzt, um diese zu schwächen oder als unnötig erscheinen zu lassen. Es ist im Interesse jedes Büezers, sich in einer Gewerkschaft zu organisieren. Nur durch diese Zusammenschlüsse können sie ihre kollektiven Bedürfnisse durchsetzen.

Streik

Grundsätzlich ist Streik durch den Generalarbeitsvertrag verboten worden. Wenn es den Büezern aber nicht gut geht, sollten sie Möglichkeiten haben sich gegen die schlechten Arbeitsbedingungen zu wehren. Deshalb sind wir grundsätzlich für das Recht auf Streik.

Flexible Arbeitszeiten

Eigentlich sind flexible Arbeitszeiten etwas gutes für Büezer, wenn sie sich dadurch besser die Arbeit und Freizeit einteilen können. Doch manchmal (zum Beispiel auf dem Bau), kann es dazu führen, dass von den Büezern plötzlich verlangt wird bei Extremtemperaturen trotzdem zu arbeiten.

In Bürojobs macht es dafür häufig Sinn, ein flexibles Modell einzuführen. Jedoch sollte jeder Betrieb sich mit den angestellten Büezern durch einen gewählten Betriebsrat einigen.

Parole: “Als Büezer und KMU Partei verteidigen wir die Rechte der Büezer und vertreten ihre Interessen!”